Das Raakmoor liegt in Hamburg-Langenhorn und gilt als kleinstes Naturschutzgebiet der Stadt. Durch Torfabbau drohte das Moor zu verschwinden. Doch durch besonderen Schutz und etwas Hilfe ist es nun dabei sich wieder zu erholen. Zwischen sumpfigen Wiesen und Bruchwald zieht sich ein Rundweg, der etwa 6km lang ist.

Für etwas größere Kinder die gut zu Fuß sind, eine machbare Strecke. Wir haben etwa 2 Stunden gebraucht (mit kleiner Abkürzung, dazu später mehr). Die abwechslungsreiche Landschaft bietet immer wieder eine neue Kulisse und es gibt viel zu entdecken.

Wir sind mit dem Auto zum Parkplatz an der Straße Wildes Moor (aber auch mit Öffis lässt es sich gut erreichen). Direkt daneben startet der Wanderweg. Man hat die Wahl zwischen einem Weg der bewuchert über einen Hügel führt oder den normalen ebenerdigen Weg. Ihr dürft raten, welchen wir gewählt haben… also der erste (und auch einzige) Aufstieg und direkt haben wir mit der Pflanzen-App ein uns unbekanntes Kraut bestimmt, die gewöhnliche Goldnessel. So sehr ich die Natur auch liebe, trotzdem bin ich eine ziemliche Niete die Frage nach „welche Pflanze ist das?“ zu beantworten. Also haben wir uns vorher schon die App “PictureThis” heruntergeladen. Auch die “Google Lens” funktioniert ganz gut zur Bestimmung von Pflanzen und vielem mehr.

Buschwindröschen – auch bekannt als Hain anemone

Wieder wenige Meter weiter hat ein umgestürzter Baumstamm sofort zum Klettern eingeladen. Der Bruchwald wird seinem Namen gerecht, denn auf der ganzen Strecke begegnet man immer wieder umgestürzten Bäumen, die mitten über den Weg und praktischerweise auch über dem kleinen Flusslauf liegen und für Abenteurer einen Uferwechsel ermöglichen. Allerdings sollte man den Wanderweg aus Naturschutzgründen nicht verlassen. Aber das ist auch gar nicht nötig. Von dem Rundweg aus, zweigen immer mal wieder kleine Waldwege ab, die man prima als Abkürzung nutzen kann (so habe ich es meinem Sohn verkauft und hab keine Ahnung, ob wir damit am Ende wirklich Weg gespart haben. Bestimmt kann man den Weg damit auch in die Länge ziehen).

Der weitere Verlauf führt an Pferdekoppeln vorbei auf eine Asphaltstraße in Richtung Kleingartenverein Kortenkamp, kurz davor beginnt der Fluss, dem wir dann eine ganze Weile gefolgt sind und für uns das schönste Stück dieser Wanderung war. Das Gewässer ist Teil der Alsterquelle und staut sich etwas weiter zu einem künstlich angelegten See. Dieser ist der der perfekte Ort für eine kleine Apfelschnitten-Pause und um nebenbei mit dem Fernglas die Vielzahl von Wasservögeln zu beobachten. Oft haben wir das Fernglas schon sinnlos im Rucksack durch die Gegend getragen. Hier hat es sich endlich mal gelohnt. Kurz hinter dem Stausee, gibt es eine Aussichtplattform die einen tollen Blick auf das Feuchtmoor und weitere Wasservögel bietet (gibt es eigentlich eine Vogelbestimmungs-App?).

Hinter der Aussichtsplattform sind wir dann rechts in einen Waldweg abgebogen (besagte Abkürzung). Der torfige, weiche Waldboden ist ein tolles Erlebnis zum Barfußwandern. Auf dieser Strecke sind wir kaum Menschen begegnet und haben uns ganz bewusst auf die Geräusche des Waldes konzentriert. Das Klopfen des Spechtes hat das Dezibel-Ranking eindeutig gewonnen.

Am Ende des Waldweges sind wir wieder rechts abgebogen und damit weiter dem Rundweg gefolgt. Immer geradeaus, am Reiterhof vorbei, kommt man dann wieder direkt auf den Parkplatz zu.

Ein wirklich gelungener Ausflug in (fast) wilder Natur mit vielen schönen Eindrücken, über die wir uns noch den ganzen Abend unterhalten haben. Und endlich wissen wir auch wie die Sumpfschwertlilie aussieht. Der Stress der letzten Tage ist von uns abgefallen.

Wenn nichts mehr geht, geht Moor.

Hinkommen

Mit dem Auto: Zufahrt zum Parkplatz über die Straße „Wildes Moor“

Mit Öffentlichen Verkehrsmitteln: U1 Langenhornmarkt, Bus Linie 24 bis Station „Am Schulwald“

Weitere Touren durch das Raakmoor findet ihr hier: https://www.komoot.de/guide/203022/wandern-rund-um-das-raakmoor